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Krankenhaushygiene

Patienten- und Besucherinformation

Patienten- und Besucherinformation

„Kann es wohl einen größeren Widerspruch geben, als eine Spitalkrankheit? Ein Übel, welches man erst bekommt, wo man sein eigenes loszuwerden gedenkt?“ Prof. Johann Peter Frank (1745 – 1821)

Schon damals war einigen Zeitgenossen bewusst, dass der Aufenthalt in einem Spital (Krankenhaus) nicht immer ein Vorteil war. Heute hat die moderne Medizin den Begriff „nosokomiale Infektionen“ (im Krankenhaus erworbene Infektionen) geprägt. Gegen diese Infektionen können wir aktiv etwas tun, aber vorrangig ist es ein „bewusst machen“, um dann Lösungswege aufzuzeigen. Das Risiko für Patienten, insbesondere für abwehrgeschwächte, während des Krankenhausaufenthaltes zusätzlich zu erkranken, wird durch geeignete Hygienemaßnahmen deutlich gesenkt.

Seit mehr als 25 Jahren ist die Abteilung für Krankenhaushygiene im Klinikum Herford präsent. In dieser Zeit kristallisierte sich ein Schwerpunkt immer mehr heraus: die Händedesinfektion. Wurden vor vielen Jahren die Hände immer nur gewaschen, so hat inzwischen eine Veränderung zu Gunsten der Händedesinfektion stattgefunden, denn nur dies ist eine ausreichend sicher Methode, um Bakterien und Viren, aber auch Pilze (Candida) sicher abzutöten.

Von Anfang an ist das Klinikum bei der von der WHO initiierten und seit 2008 auch von der Bundesregierung geförderten Kampagne „Aktion saubere Hände“ dabei.

Aber nicht nur für das Krankenhauspersonal gewinnt die Händedesinfektion an Bedeutung, sondern auch Patienten, Besucher und Angehörige erkennen in ausgewiesenen Situationen den Wert der Händedesinfektion. Besonders bei der privaten Pflege von Angehörigen zu Hause oder eigenen Durchfallerkrankungen kann dieses Vorgehen wichtig werden.

Viele Menschen machen sich Sorgen wegen der Zunahme von resistenten Erregern in Deutschland und der Welt. Auch vor den Türen unseres Krankenhauses machen diese Bakterien nicht halt, aber wir versuchen mit einer Vielzahl an Maßnahmen einer Ausbreitung entgegenzutreten. Auch hier gilt die Händedesinfektion als effektivste Maßnahme.

Wir alle können gegen die Zunahme von resistenten Erregern etwas tun, indem wir einen kritischeren Umgang mit Antibiotika pflegen. Nicht jede Infektionserkrankung muss auch gleich mit einem Antibiotikum behandelt werden. Wenn jedoch ein Antibiotikum erforderlich ist, muss dieses zum Erreger und zur Infektionslage passen. Eine Arbeitsgruppe der Krankenhaushygiene des Klinikums hat hierfür Behandlungsempfehlungen entwickelt, die sich an den bakteriologischen Gegebenheiten in Herford und Umgebung orientieren. Diese Empfehlungen werden engmaschig aktualisiert.

Das Team der Abteilung für Krankenhaushygiene berät zwar zu allererst die eigenen Mitarbeiter in Fragen des Infektionsschutzes, gerne dürfen sich aber auch Patienten, Angehörige oder Besucher an uns wenden. Wir werden versuchen, Ihre Fragen möglichst rasch zu beantworten, um Ihnen in unklaren Situationen Hilfestellung anzubieten und gegebenenfalls auch bestehende Ängste abzubauen.