Intensivmedizin
Unter Leitung der Abteilung für Innere Medizin III werden auf der internistischen (ITS II) und der interdisziplinären (ITS III) Intensivstation des Klinikum Herfords alle internistisch intensivmedizinischen Krankheitsbilder behandelt. Ziel ist die optimale Betreuung schwerstkranker Patienten mit Erkrankungen des gesamten internistisch- und neurologisch - intensivmedizinischen Spektrums (kardiologische, pulmologische, nephrologische, gastroenterologische, infektiologische, endokrinologische und neurologische Intensivmedizin).
Hierfür stehen auf der ITS II und ITS III jeweils 10 Intensivpflegebetten zur Verfügung. So wurden im Jahr 2018 ca. 1200 Patienten auf den Intensivstationen behandelt, wovon ca. 500 Patienten mit einer Beatmungstherapie behandelt werden mussten. Die ITS II und ITSIII werden von je einem internistischen Oberarzt mit der Zusatzbezeichnung internistische Intensivmedizin betreut.
Zusätzlich versorgt auf jeder Station ein Ärzteteam im 3-Schichtsystem (am Wochenende im 2-Schichtsystem) die Patienten. Ein separater, intensivmedizinischer Hintergrunddienst ist seit Januar 2018 eingerichtet. Alle Teilnehmer am Hintergrunddienst besitzen die Zusatzbezeichnung internistische Intensivmedizin. Diese fachliche Qualifikation im intensivmedizinischen Bereich garantiert eine optimierte Patientenbetreuung und eine hohe Patientensicherheit rund um die Uhr.
Weiterbildung in der Intensivmedizin
Die Abteilung für Innere Medizin III besitzt die Weiterbildungsbefugnis zur Zusatzbezeichnung Internistische Intensivmedizin für 2 Jahre. Eine patienten- und praxisnahe Ausbildung liegt uns am Herzen. Der im Tagdienst tätige erfahrene Oberarzt arbeitet ständig auf der Intensivstation mit, bildet aus und leitet an. Die Einarbeitung für neue Kolleginnen und Kollegen auf den Intensivstationen erfolgt nach einem verschriftlichten Einarbeitungskonzept und verläuft über einen Zeitraum von drei Monaten. Sie beinhaltet unter anderem auch den von der Abteilung finanzierten Besuch eines Intensivkurses.
Intensivmedizin: Therapie und Diagnostik
In der Intensivmedizin kommen modernste Diagnostik- und Therapieverfahren zum Einsatz. Hierzu gehören insbesondere sämtliche Beatmungsverfahren (Nichtinvasive Maskenbeatmung, Kurz- und Langzeitbeatmungen, High-Flow), einschließlich Entwöhnung von kritisch langzeitbeatmeten Patienten (Weaning). Wir setzen dabei ein an den S3-Leitlinien orientiertes Sedierungskonzept um.
Für einen unserer Schwerpunkte, das akute Lungenversagen verschiedenster Genese, führen wir neben der leitlinien-gerechten Lagerungsbehandlung bei gegebener Indikation das Verfahren der vvECMO durch. Hierhingehend besteht auch eine 24/7 Aufnahme- und Übernahmebereitschaft für Patienten mit diesem Krankheitsbild in der Region (Telefon: 05221-942333).
Alle gängigen Dialyseverfahren können unmittelbar am Patienten durchgeführt werden. Durch unsere 24-h PTCA-Bereitschaft sind wir eine zentrale Anlaufstelle für alle akuten Herzinfarkte und Herz-Kreislauferkrankungen der Region. Ein weiterer Schwerpunkt ist daher auch die möglichst rasche und optimale Versorgung von erfolgreich wiederbelebten Patienten. Bei schwer herzkranken Patienten stehen bei Bedarf Herzunterstützungssysteme (inkl. va-ECMO in Zusammenarbeit mit HDZ Bad Oyenhausen), passagere Schrittmacher, sowie invasives Monitoring (PICCO) zur Verfügung.
Sämtliche diagnostische und therapeutische endoskopische Verfahren stehen z.T. in Zusammenarbeit mit den anderen internistischen Kliniken 24/7 zur Verfügung und kommen bei entsprechender Indikation zum Einsatz.
Ethische Aspekte der Intensivmedizin
Im Mittelpunkt steht der schwerkranke Mensch. Ethische Aspekte, wie Patientenverfügungen, seelsorgerischer Beistand sowie Empathie stellen für alle ärztlichen und pflegerischen Tätigkeiten eine Grundvoraussetzung im Umgang mit Patient und Angehörigen dar. In besonderen Einzelfällen kann hierbei beratend auf ein unabhängiges Ethik-Team zurückgegriffen werden.