Übergeordnetes Ziel des chirurgischen Tertials ist es, Sie adäquat auf Ihre künftigen Aufgaben in der Patientenversorgung vorzubereiten. Wenn Sie Ihr chirurgisches Tertial in der Chirurgischen Universitätsklinik des Klinikums Herford absolvieren möchten, lernen Sie bei uns ein Haus der Maximalversorgung kennen und erfahren hautnah, was es bedeutet, täglich auf einem hohen fachlichen und technischen Niveau zu arbeiten. Während des PJ-Tertials bieten wir Ihnen eine Rotation in der Gefäßchirurgie an. Auch eine Tätigkeit in unserer Ambulanz ist realisierbar. Teilen Sie uns im Vorfeld Ihre Rotationswünsche mit. Wir versuchen diese umzusetzen, um so eine Schwerpunktbildung zu ermöglichen. Während des Tertials betreut Sie unser PJ-Team sowie die jeweiligen Stationsärzte.
Einführungstag
Der Tertial beginnt mit einem Einführungstag, der Ihnen den Einstieg in den klinischen Alltag erleichtert. Wir stellen Ihnen die organisatorischen Besonderheiten unserer Klinik vor und wiederholen wichtige Untersuchungstechniken.
Lernprogramm während des PJ
Während des Tertials erlernen Sie chirurgische Techniken und Behandlungskonzepte und lernen die Besonderheiten eines Hauses der Maximalversorgung kennen. Unter Anleitung erstellen Sie diagnostische und therapeutische Konzepte für Patienten mit unterschiedlichen Erkrankungen und betreuen Patienten. Mithilfe der Stationsärzte entwickeln Sie so ein Gespür für die selbstständige Tätigkeit am Patienten. Begleitend zum Einsatz auf den Stationen und in der Ambulanz nehmen Sie an einem strukturierten kompetenzbasierten Curriculum teil, das Sie auf Ihren künftigen Beruf und das Staatsexamen vorbereitet. Individuelles Feedback erhalten Sie zu verschiedenen Zeitpunkten des Tertials durch das PJ-Team auf der Basis eines begleitenden Logbuchs.
1. Jahr:
Kennenlernen gefäßchirurgischer Krankheitsbilder
- Stationsdienst (nachgeordnete Verantwortlichkeit), OP-Assistenzen
- Basis-Angiologische Diagnostik
- Dopplerdruckmessung
- Laufbandergometrie
- Sonokurse
OP:
- Assistenz (Varizen, Amputationen, Fem.Gabel, fem.distale BP, Karotis)
- Eigenständige OP´s:
- Minor- u. Major- Amputationen
- Varizen-Operationen
- Embolektomien
- Portkatheter, Dialysekather
2. Jahr
Vertiefung / Differentialdiagnose gefäßchirurgischer Krankheitsbilder
- Stationsdienst (Hauptverantwortlichkeit) , OP-Assistenzen
Angiologische Diagnostik
- Farbkodierte Duplexsonographie - Kurse (z.B. DEGUM- Kurse) u. klin. Anwendung
OP:
- 1. Assistenz (AV- Shunt , fem-distale Bypässe, Karotiseingriffe , Becken- u. Aorteneingriffe)
- eigenständige OP´s:
- Femoralisgabelrekonstruktionen
- Shuntchirurgie
3. Jahr
- Stationsdienst (Hauptverantwortlichkeit)
- Angiologische Diagnostik
- Farbkodierte Duplexsonographie - Kurse (z.B. DEGUM-Kurse) u. klin. Anwendung
- Spechstundenvertretung (Ambulanz)
OP:
- 1. Assistenz (alle Gefäßrevaskularisationen)
- Eigenständige OP´s:
- Fem-Gabel -TEA / Profundaplastik
- Iliaca-Eingriffe (offene u. retograde TEA`s)
- Bypasschirurgie (femoro-popl. P-I u. P-III Bypass)
- Endovasculäre Eingriffe (A.fem.sup./popl.P-I- IOTA`s , iliacale IOTA`s u. Stents)
4. Jahr
- Stationsdienst (Hauptverantwortlichkeit)
- Angiologische Diagnostik u. Therapie
- Farbkodierte Duplexsonographie (Funktionsbereichsverantwortung z.B. für stationäre US prae- u. post-OP)
- Spzialzuständigkeit (z.B. Wundmanagement, Shuntpatienten, Konsilteilbereich)
OP:
- Operationsdienst (1. Assistenz alle Gefäßeingriffe)
- Eigenständige OP´s:
- Bauchaorteneingriffe (offen chirurgisch und endovaskulär)
- Karotischirurgie (offen chirurgisch)
Der Ausbildungsschlüssel in unserer Klinik (2 Ärzte in der Weiterbildung, 4 Fachärzte für Gefäßchirurgie) ist hierfür eine wichtige Voraussetzung.
Durch die Klinik wird ein sonografisches Ausbildungszentrum nach den Kriterien der deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) vorgehalten. Eine entsprechend zertifizierte sonografische Ausbildung ist Teil der gefäßchirurgischen Weiterbildung.
In der gefäßchirurgischen Klinik sind für zwei Weiterbildungsassistenten Möglichkeiten gegeben, Gefäß- und Anastomosentechniken quasi in vitro unter Anleitung und selbständig zu üben. Hierfür stehen Schweineaorten und -carotiden zur Verfügung.
Auf besondere Anfrage sind Hospitationen und Praktika selbstverständlich möglich (z. B. OP, Ultraschall, Wundmanagement). Für eine bessere Planung bitten wir um Kontaktaufnahme über das Sekretariat.
Gemeinsame Ausbildung der Klinken für:
- Unfallchirurgie/Orthopädie
- Allgemein-/ Viszeralchirurgie
- Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie
- Anästhesiologie und Intensivmedizin
Persönlichkeitsförderung:
- Erkennung u. Förderung spezieller Fertigkeiten / Neigungen
- Karrieresichtung
- Eignung zum Chirurgen
- Welche Fachrichtung?
- Ass.Arzt, Oberarzt, Chefarzt, Universität / Forschung
Mitarbeitergespräche interdisziplinär:
- persönliche Entwicklung (was erwartet wer von wem)
- Voraussetzungen für Zielerreichung
- Fortbildungsmaßnahmen
A) 6 Monate Teilnahme am Dienst in der Notfallambulanz
- Erkennung, Klassifizierung, Behandlung und Nachsorge chirurgischer Erkrankungen und Verletzungen
- Durchführung von Eingriffe aus dem Bereich der ambulanten Chirurgie
- Erste Assistenzen bei Operationen und angeleitete Operationen (Varizen, Leistenhernien, Metallentfernungen)
- Wundversorgung, Wundbehandlung, Verbandslehre
B) 12 Monate fachübergreifender Einsatz im Rotationsverfahren auf den Stationen:
- allgemeine Chirurgie, Unfallchirurgie, Gefäßchirurgie
- Stationsdienst, Visitendienst, OP-Assistenzen
- Ultraschalluntersuchungen
• Kennenlernen chirurgischer Krankheitsbilder
• Indikationsstellung zur konservativen und operativen Behandlung
• Aufklärung und Dokumentation
• Grundlagenvermittlung in der gebietsbezogenen Tumortherapie
• Grundlagenvermittlung in der Arzeneimitteltherapie und Hygienemaßnahmen
OP: - Assistenz (Leistenhernien, Struma, Arthroskopie, Endoprothetik, Varizen, etc.)
- Durchführung kleinerer operativer Eingriffe unter Supervision
C) 6 Monate Teilnahme am Dienst auf der Intensivstation (interdisziplinär)
- Grundlagenvermittlung CPR, Beatmung, Intensivtherapie
- Erlernen von Katheteranlagen, Drainageanlagen
- Vermittlung von notfallmedizinischen Basiswissen
- Lokal- und Regionalanästhesien
- Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, enterale und parenterale Ernährung
- Analgesierung- und Sedierungsmaßnahmen
Für Fragen und Anmeldungen bezüglich des Praktischen Jahr wenden Sie sich bitte an das Sekretariat der Klinik für Gefäßchirurgie.