Kontakt

Neurologie

Schlaganfallzentrum / Comprehensive Stroke Unit

Schlaganfalltherapiestation

Die Behandlung von Schlaganfallpatienten ist ein besonderer Schwerpunkt der Klinik für Neurologie. Das Klinikum verfügt unter neurologischer Leitung über eine überregionale, erweiterte Schlaganfalltherapiestation („Stroke Unit“), die regelmäßig von der Deutschen Schlaganfall Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe zertifiziert wird, zuletzt im Jahr 2016. In dieser großen Behandlungseinheit werden die Patienten vom ersten bis zum letzten Tag von einem spezialisierten Team aus Neurologen, Pflegenden, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Psychologen intensiv und kontinuierlich betreut. Es ist erwiesen, dass die Behandlung auf einer so ausgestatteten Therapieeinheit die höchsten Chancen für die beste Genesung nach einem Schlaganfall bietet. Ein solches Versorgungsangebot ist einmalig in der Region. Die Qualität der Behandlung wird kontinuierlich überwacht (Qualitätssicherung Schlaganfall NordwestdeutschlandInitiative Qualitätsmedizin).

Ein Schlaganfall beginnt plötzlich mit Ausbildung neurologischer Symptome (Lähmungen, Gefühlsstörungen, Sprach- oder Sehstörungen, s.u.). Auch akute Schwindelsymptome können Folge eines Schlaganfalls sein. Um die Folgen zu reduzieren, müssen die Patienten sehr schnell in die Zentrale Notaufnahme des Klinikums gelangen. Der Rettungsdienst im Kreis Herford ist über die „112“ zu erreichen. Ein strukturierter Rettungsplan garantiert einen sehr schnellen Transport ins Klinikum. Dort erfolgt dann eine erste Untersuchung durch einen Neurologen und die sofortige Diagnostik mittels Computer- oder Kernspintomographie. Aufgrund der Ergebnisse wird dann über entsprechende Therapieverfahren wie eine spezielle Infusionstherapie oder ein Katheter-basiertes Extraktionsverfahren des Blutgerinnsels noch in der Zentralen Notaufnahme entschieden. Das Team der Klinik für Neurologie wird deshalb in Zusammenarbeit mit Radiologen, Kardiologen und Gefäßchirurgen regelmäßig geschult, um immer eine reibungslose und sehr schnelle Diagnostik und Therapiedurchführung zu gewährleisten.

Die Computertomografie zeigt die Störung der Durchblutung der rechten Hirnhälfte. Als Ursache findet sich im Ultraschall eine hochgradige Einengung einer hirnversorgenden Arterie.

Schon am Aufnahmetag beginnt die Mobilisation und Frührehabilitation. Die Vermittlung in die Rehabilitationskliniken der Region, die Gestaltung ambulanter Reha-Konzepte und die Organisation häuslicher Betreuung sind wichtige Aufgaben des Entlassungsmanagements der Klinik, das schon zu Beginn des stationären Aufenthaltes tätig wird und den Patienten sowie den Angehörigen dabei unterstützend zur Seite steht.

Regelmäßige Schulungen bezüglich der Gefäßrisikofaktoren wie z. B. Rauchen, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit, einschließlich täglicher Visiten des Diabetologen und der Ernährungsberaterinnen, reduzieren das Risiko weiterer Schlaganfälle.

Eine qualifizierte Schlaganfall-Lotsin stimmt nach der stationären Entlassung gemeinsam mit dem behandelnden Hausarzt alle Behandlungsschritte und erforderlichen Unterstützungsmaßnahmen ab.

„Time is Brain“: Was ist bei einem Schlaganfall zu tun?

Das Zeitfenster, in dem reagiert wird, ist besonders wichtig. Jede Minute zählt.

Je früher einem Schlaganfallpatienten fachgerecht geholfen wird, desto mehr Hirngewebe kann gerettet werden. Durch geeignete Erste-Hilfe Maßnahmen und sofortiges Alarmieren des Rettungsdienstes können daher wertvolle Minuten gespart werden. Falls möglich, merken Sie sich den Zeitpunkt, zu dem die ersten Schlaganfallsymptome aufgetreten sind. Dies ist wichtig für die weiteren Therapiemöglichkeiten.

Rettung alarmieren und erste Hilfe leisten bei einem Schlaganfall

  • Sofort den Notruf 112 wählen (gilt europaweit vom Mobiltelefon und aus dem Festnetz), auf den Verdacht eines Schlaganfalls hinweisen, die Fragen der Leitstelle beantworten und warten, bis diese das Gespräch beendet.
  • Den Betroffenen beobachten, nicht alleine lassen, ihn beruhigen und mit ihm sprechen.
  • Gegebenenfalls beengende Kleidung lockern, Zahnprothesen entfernen.
  • Nichts zu Essen oder zu Trinken geben, da das Schlucken gestört sein könnte.
  • Ist der Betroffene bei Bewusstsein, mit etwa 30 Grad erhöhtem Oberkörper ruhig lagern, zum Beispiel mit einem Kissen im Rücken.
  • Bei Erbrechen oder Bewusstlosigkeit: Den Betroffenen in die stabile Seitenlage bringen, immer wieder Puls und Atmung kontrollieren.
  • Berichten Sie dem Notarzt beziehungsweise dem eintreffendem Rettungsdienst die beobachtete Symptomatik, die Uhrzeit des Auftretens der ersten Schlaganfall-Symptome sowie über die Vorerkrankungen des Patienten. Geben Sie wenn möglich auch eine Liste oder die Verpackungen der Medikamente mit, die der Betroffene einnimmt.

Schlaganfallzentrum mit erweiterter Stroke Unit

05221 94 12 07